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Was passiert mit uns in der Krise? Das 5-Phasen Modell

Der psychische Prozess, den eine Krise in uns auslöst ist bei allen Menschen gleich. Es gibt aber zeitliche Unterschiede und viele bleiben in einer Phase hängen. Wenn das passiert, dann blockiert die Krise lange Zeit danach noch realistische Entscheidungen. 

 

Verleugnung

Eine Krise beginnt immer damit, dass sie anfangs verleugnet wird. Die Realität wird negiert. Die Nachrichten und Informationen werden beschönigt. Die Nachrichtenüberbringer werden der Lüge bezichtigt. Man sucht Gründe, warum das nicht stimmen kann. Nach einiger Zeit realisiert man aber, dass das nicht hilft und es tritt die Erkenntnis der Realität ein.

 

Wut

Die Erkenntnis, dass es nun doch wahr ist, dass das schlechte Ereignis real ist und dass man selbst davon betroffen wird, erzeugt Wut. Spätesten jetzt wird deutlich, es läuft nicht mehr so weiter wie gewohnt. Man muss die Komfortzone verlassen.Nun werden die Schuldigen gesucht. Es wird recherchiert und argumentative Kausalketten entwickelt. Es werden ausgewählte Informationen herangezogen, um die Wut zu rechtfertigen. Es werden Gruppen von Meinungsbestätiger gebildet. Im weiteren Ablauf begreift man aber, dass dies keine positive Veränderung der Situation bringt. 

 

Depression

Es stellt sich eine Depression ein, weil alle Massnahmen die Krise nicht abwenden konnten. Es macht sich  ein Gefühl der Hilflosigkeit breit. Man fühlt sich müde und erschöpft. Alles geht einem auf die Nerven. Hinzukommt, das die Krise einschneidende Beschränkungen den Menschen auferlegt. Man fühlt sich lustlos und desintressiert. Am liebsten würde man im Bett liegen bleiben. Es treten typische Sympotme auf, wie Selbstisolation, Motivationslosigkeit, traurige Stimmung und Hoffnungslosigkeit. Hinzu kommt häufig noch, Schlafstörungen und Esstörungen. Panik und Angstattacken können auftreten und das Gefühl der Einsamkeit. Wenn Sie diese Symptome an sich oder an anderen erkennen, dann sollte professionelle Hilfe geholt werden. 

 

Verarbeitung 

Die Verarbeitung der Krise, beginnt mit einer Beschreibung des Erlebten. Welche Gefühle und Gedanken hatte man. Wo war man zu Beginn der Krise, wie hat sich alles entwickelt. Wie habe ich meine Mitmenschen wahrgenommen. Durch Reflexion und erkennen der eigenen Handlungs-muster und deren Bewertungen werden Erkenntnisse entwickelt und neue Sichtweisen gefunden. 

Es beginnt nun die Verarbeitung mit dem Erlebten.

  

Neuanpassung 

 

Die Erkenntnis öffnet Türen zum kreativen Umgang mit der Krise. Es werden neue Aktivitäten gefunden, ein neuer Zeitplan erstellt und im besten Falle neue Sachen ausprobiert. Manche entdecken ihre künstlerische Ader beim malen, kochen oder schreiben. Einige werden erfinderisch und andere werden gelassener. Entscheidend ist, dass die Verantwortung für die Bewältigung der

Krise in den eigenen Händen liegt. Jeder Mensch hat seine individuellen Ressourcen und Copingmechanismen, wie er mit der Krise umgeht. Wichtig ist nur, dass in der letzten Phase  neue Wege entstehen.

 

In  jeder Krise ist eine Chance einen Schatz zu finden. Mach muss sich nur auf den Weg machen.